So vermeidest du Mikroplastik beim Waschen

Diese Woche erklärt dir Marie, wie du Mikroplastik beim Waschen vermeiden kannst.

Wusstest du, dass beim Waschen richtig viel Mikroplastik anfallen kann? Marie erklärt dir warum!

WAS IST MIKROPLASTIK?

Unter Mikroplastik versteht man laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) Kunststoffteilchen, die kleiner als fünf Millimeter sind. In der Fachsprache handelt es sich um synthetische Polymere, die meist in fester und unlöslicher Form auftreten. Allerdings kann Mikroplastik auch in anderen Formen festgestellt werden, beispielsweise flüssig, wachs- oder gelartig.

Bei jedem Waschgang landen unterschiedlich viele synthetische Fasern im Abwasser. Pro Bettuch sind es etwa 130 Fasern, pro Hemd 150 Fasern und bei einer Fleecejacke sogar 260 bis 1900 Fasern! Die Waschmaschinen oder Kläranlagen filtern das anfallende Mikroplastik nicht raus.

 

SYNTHETISCHE FASERN

Hier gibt es einen kleinen Überblick, welche Stoffe denn eigentlich synthetisch sind. Darauf kannst du bei deinem nächsten Shopping auf dem Etikett achten: Viskose und Modal bestehen aus Zellulose. Polyester, Polyamide, Elastan, Polyacryl, Polypropylen, Polyethylen und Polyurethan aus Erdöl.

DAS IST DER GUPPY FRIEND

Natürlich lässt es sich heutzutage gar nicht mehr vermeiden synthetische Stoffe zu kaufen, gerade Sport- und Outdoorkleidung gibt es kaum ohne synthetische Fasern. Aber für den Waschgang von synthetischen Fasern gibt es einen umweltfreundlichen Helfer: Den Guppy Friend-Waschsack!
Dabei handelt es sich nicht um einen normalen, gängigen Waschsack, sondern der Guppy Friend hält das Mikroplastik in der Waschmaschine zurück und verliert selbst keine Fasern. Nach dem Waschen können die aufgehaltenen Fasern aus dem Beutel entfernt werden und über den Restmüll entsorgt werden. So landet kein Mikroplastik im Abwasser. All deine synthetischen Klamotten kannst du in dem Beutel waschen, davor solltest du Tierhaare oder groben Schmutz schon entfernen. Die andere Kleidung, ohne synthetische Fasern, kannst du ganz normal zu dem Guppy Friend in die Waschmaschine dazu geben. Allerdings darfst du mit maximal 40 Grad waschen - was ja aber  auch umweltfreundlich ist. Pluspunkt: Der Guppy Friend wird fair produziertund die Lieferung beim hersteller direkt ist kostenlos und 100% plastikfrei. 

DIE ALTERNATIVE: DER CORA-BALL

Es gibt eine Alternative zum Guppy Friend - den Cora-Ball:

  • Wirkungsweise ähnlich wie das Filtersystem Koralle im Meer
  • Sammelt wie der Guppy-Friend die Mikrofasern in den korallenähnlichen Stängeln
  • Dort werden Fasern dann sichtbar und können wieder von Hand entfernt und entsorgt werden
  • Erhältlich nur online für $37.99 zuzüglich Versandkosten (kommt aktuell aus den USA)


ENTHÄLT DEIN WASCHMITTEL KUNSTSTOFFE?

Schau mal nach! Enthält dein Waschmittel lösliche Polymere, handelt es sich dabei um Kunststoff. Leider ist das nicht registrierungspflichtig, das heißt, es muss nicht zwangsläufig auf der Verpackung ausgezeichnet sein. Beim Kauf von Waschmittel solltest du auf flüssige und natürliche Waschmittel ohne Kunststoffe setzen. 

TIPPS ZUM UMGANG MIT SYNTHETISCHEN FASERN

  • Genau auf die Etiketten achten, da viele Chemiefasern beispielsweise Baumwolle und Wolle "imitieren" und man nur dem Etikett entnehmen kann, was wirklich enthalten ist
  • darauf achten möglichst wenig Kleidung aus synthetischen Fasern zu kaufen (bei Sport- und Outdoorklamotten eigentlich fast unmöglich)
  • Second-Hand kaufen
  • je öfter synthetische Kleidung gewaschen wird desto weniger Fasern verliert sie: betroffene Kleidungsstücke möglichst lange tragen, weiterverkaufen oder Ähnliches
  • Waschtemperatur reduzieren: je geringer die Temperatur desto weniger Mikroplastik wird ausgeschwemmt; heißes Wasser schwächt das Material, sodass sich die Fasern schneller lösen
  • nur im Kurzprogramm oder auch gar nicht waschen sondern nur mit kaltem Wasser reinigen, an der frischen Luft aushängen lassen, kleinere/vereinzelte Flecken mit Haushaltsmittel von Hand entfernen
  • Waschmaschine gut füllen, Schleuderzahl und Wasserstand verringern, um Energie zu sparen: viel Abrieb (bei wenigen Klamotten, die gewaschen werden oder hoher Drehzahl) erzeugt mehr Fasern die gelockert werden
  • Auf Weichspüler verzichten (Weichspüler löst Fasern leichter)
  • keine Schuhe oder harten Gegenstände mitwaschen:  sorgen wieder für mehr Abrieb